Das "China-Restaurant-Problem"

1923 öffnete in der Kantstraße 130b in Berlin das Tsientsin und damit Deutschlands erstes Chinarestaurant. Das Tsientsin hatte dunkle Holzstühle und Tische mit weißen Tischdecken, keine Papierlampen mit Troddeln oder Holzdrachen, präsentierte sich also völlig anders als späterere Restaurants mit Folkloretouch.

Wobei heute, wie z.B. im Guang Feng in Gronau/Westfalen, wieder ein Hang zur sachlichen Schlichtheit und damit aber auch Austauschbarkeit zu beginnen scheint.

Doch das ist nicht das China-Restaurant-Problem. Nein, das Problem ist das, was uns in diesen Restaurants als Essen vorgesetzt wird!

Denn es ist der Regel so, dass die Speisen in China-Restaurants stets unter Zuhilfenahme der kleinen Freunden einer hilflosen Küche zubereitet werden, also stets mit Geschmacksverstärkern und Co. zubereitet werden, es bei manchen Menschen dadurch zum Chinarestaurant-Syndrom kommt.

 

So spielt es da fast keine Rolle, wo ein Gast ein Chop-Suey isst. Denn ähnlich wie ein Hamburger einer bekannten "Restaurantkette" mit D im Namen schmeckt es gleich. Allenfalls und, anders als beim "Restaurant" mit D, ist nur durch das Fleisch, dessen Qualität und Zubereitung, ein Unterschied zu merken.

 

Das ist schade. Zumal die Kochkunst aus China, eine chinesische Küche im klassischen Sinne, existiert schließlich nicht, sondern nur eine regionale, die sehr viel zu bieten hat .

Doch vielleicht kommt es ja irgendwann, gerade im Hinblick auf die Diskussion von Zusatzstoffen, zu einem Umdenken und wir in Europa dürfen dann endlich erfahren, wie bunt die Kochkunst aus dem Reich der Mitte wirklich ist.

 

Doch eines bleibt natürlich festzuhalten: Auch die deutsche Küche  in Restaurants "bekleckert" sich leider allzu oft mit den "Freunden" der "Kochkunst", darf getrost bessser werden.