Restaurantkritiken aus Ahaus


Haarmühle

Beßlinghook 57

Tel. 02567-93190

(Küche: Deutsch)

Internetpräsenz besuchen

 

Kategorie: Mittel

 

Das Landgasthaus bzw. Ausflugslokal Haarmühle in Ahaus-Alstätte gelegen, liegt da, wo sich sozusagen Fuchs und Hase gute Nacht sagen.

Also mitten in der Natur mit der damit verbundenen Möglichkeit vor oder aber nach einem Besuch im Landgasthaus Haarmühle durch die Natur zu streifen.

Gestreift, nein, nur gekreuzt hat an diesem Testabend auf der beleuchteten Zufahrt zum Landgasthaus auch ein Reh den Weg vom Euroman, der die Situation aber zum einen dank geringen Tempos, guter Bremsen vom Euromobil und andererseits seines guten Reaktionsvermögens locker im Griff hatte und so niemand zu Schaden kam.

Wobei damit hier natürlich gleich die Warnung verbunden ist, dass Sie stets mit Wild zu rechnen haben und Warnschilder nicht auf die leichte Schulter nehmen sollten bzw. nicht locker nehmen sollten.

Was hier zwangsläufig zum Testergebnis aus dem Jahr 2008 führt. Denn damals war in der Küche etwas locker und führte zum rechts abgebildeten Plastiksplitter (ca. 4cm lang) im Salatteller eines Mittesters.

Der Salat ging damals nach Reklamation auf Kosten der Haarmühle und führte zu einem schlechten Testergebnis mit der Folge, dass die Haarmühle als Floptaurant "geehrt" wurde.

 

Doch fast jeder bekommt vom Euroman eine zweite Chance und deshalb diesmal auch im Herbst und nicht, wie damals, an einem der schönen Tage im Sommer 2008. Einem Tag, wo der Bereich vor dem Landgasthaus voll mit Gästen war, die Küche also rotierte.

 

Ins Rotieren kann der Gast auch beim Suchen nach den Speisen kommen. Denn die Internetpräsenz gibt sich da verschwiegen und auch der Schaukasten steht so ungünstig, dass der Euroman diesen erst beim Verlassen der Haarmühle wahr nahm. Dort findet der Gast zwar die Speisen. Doch wirkte das Ganze etwas wild dekoriert und damit unübersichtlich.

 

Dass die zweisprachige (deutsch/niederl.) Speisekarte, die der Euroman dann in den Händen hielt, viele Seiten hat, lag nicht nur daran, dass er hier einen kompletten Tag verbringen könnte. Denn die Haarmühle bietet vom Frühstück, Mittagessen und Abendessen alle Mahlzeiten und ist logischerweise und erwartbar für ein Ausflugslokal breit (Bockwurst bis Steak) aufgestellt.

Wer den Euroman kennt weiß, dass er breit aufgestellten Speisekarten wenig abgewinnen kann, birgen diese doch immer das Risiko, dass hier eine Küche am Werk ist, die eigentlich nur die Tütenorgie beherrscht.

 

Auch Salz und Pfefferstreuer auf dem Tisch sind Dinge, die der Euroman lieber nicht sieht, versteht aber aufgrund der Größe des Lokals und der hektischen Betriebsamkeit deren Anwesenheit in der Haamühle.

 

Was hier zum Ambiente führt. Rustikale Landgasthausatmosphäre ist hier das Stichwort. Schön anzusehen, wenn man denn so sitzt, dass man es sehen kann, war die offene Feuerstelle in der Mitte des Lokals. Auch die Decken und Wände sind durchaus ein kleiner Hingucker.

Doch Ihre Ohren sollten Sie zu Hause lassen und auch keine Berührungsängste haben. Denn dieses Sprachgewirr und die Nähe zum Nachbartisch förderten beim Euroman nicht gerade den Wohlfühlfaktor.

In den Restaurants auf der Ausflugs- und Blumeninsel Mainau oder aber im Enchilada in Gronau/Westfalen war das ähnlich.

 

Ähnlich auch die Mischung des Servicepersonals, welches kleidungstechnisch mit seinen grünen Westen gut zum Landgasthaus passte. Neben jungen Aushilfen arbeiteten auch erkennbar Stammkräfte im Lokal. Wobei und das fiel auf, beide oft "Leergänge" machten. Ein Umstand, der ein echtes No Go ist. Zumal explizit dann, wenn es so gut mit Gästen besucht ist, wie am Testabend.

Euroman geriet beim Erstkontakt an eine Stammkraft, die sich von der Martinifalle unbeeindruckt zeigte und wie in solchen Laufkundschaftslokalen üblich, die routinierte Herzlichkeit eines Serviceroboters zeigte, aber insgesamt unauffällig und weitgehend fehlerfrei ihre Arbeit erledigte.

 

Als kleine Beispiele seien hier die Nachfrage, als das Essen auf dem Tisch stand, ob es alles in Ordnung sei oder aber das schön zum Gast ausgerichtete Enblem auf dem Bierglas des gut gezapften Bieres genannt.

Doch leider gibt es wegen der mangelnden Wahrnehmung der leeren Gläser und mangelnder Kommunikation Punktabzug. Denn schön wäre es gewesen, wenn die Dame mitgeteilt hätte, dass es dauern wird bis das Essen kommt.

 

Denn 50 Minuten von der Bestellung bis zur "Lieferung" sind schon eine stark schwache Leistung und hätten fast zum Testabruch geführt.

 

Das vorab gereichte Brot und der Aufstrich, die im Nachhinein als Blutzuckerspiegelretter für den hungernden Gast betrachtet werden dürfen, zeigten sich nicht gerade als Hymne an den Gaumen. Die Weißbrotstückchen zu trocken und der Rest ein Versinken in die Normalität des Normalen und damit des belanglos Üblichen.

 

Nicht üblich auch der Preis für das 200g Rumpsteak mit Bratkartoffeln und Rahmsauce (ohne Salat), welches stolze 23,60€ kostete. Wohlgemerkt, es war ein Rumpsteak und kein Filetsteak, welches der Euroman übrigens durchgebraten bestellte.

Warum durchgebraten? Nun, in Lokalen dieser Art kann es passieren, das ein Medium gebratenes Steak noch sehr roh daherkommen kann. Beim Durchgebratenen besteht dagegen die Chance, es eventuell medium zu bekommen. Mit dieser Methode sind Sie als Gast, sofern Sie sowohl medium als auch durchgebraten mögen, auf der sicheren Seite.

 

Das zarte Steak jedenfalls war tatsächlich durchgebraten und auch durchaus lecker. Auch die Bratkartoffeln mit Speck, aber ohne Zwiebeln zeigten sich in guter Verfassung. Die Rahmsauce mit Pilzen versank dagegen in der Unbekümmertheit des Geschmacksneutralen und schienen sich, wie ein Mensch in der Pubertät, in einer Art Findungsphase zu befinden, die leider beim Verlassen der Küche noch nicht abgeschlossen war.

Die extra georderten frischen Champignos (3,50€) mundeten dagegen sehr zur Freude vom Euroman.

 

Die Mittesterin versuchte sich am Gemüseschnitzel mit grünen Bandnudeln und Waldpilzragout (11,80€), welches zwar geschmacklich okay war, aber schon sehr industriell aussah. Die Bandnudeln dieses Gerichts waren ihr allerdings deutlich zu labberig und auch die helle Sauce war ähnlich in ihrer Güte wie die  beim Steakgericht.

 

Fehlt noch was? Aber klar! Denn natürlich ging der Toiletteninspektor, pardon, Restaurantinspektor auch in der Haarmühle auf die Toilette.  Mehr dazu in der Bildergalerie:

Insgesamt zeigten die Toiletten sich als durchaus annehmbar und auch sauber und führten nicht zu dem oft auftretenden Stilbruch zwischen Gastraum und WC.

 

Fazit: Gute Gründe bietet die Haarmühle nicht dort zu essen und deshalb ändert sich auch nichts am Status von 2008.

 

Das Ergebnis vom Erlebnis:

 

 Essen: 7 Punkte

Service: 10 Punkte

Ambiente: 8 Punkte

Sauberkeit: 11 Punkte

 

FLOPtaurant!

Mehr dazu hier.


 

Gesamtpunktzahl: 9 von 15 Punkten

-durchwachsen-

 (Besucht im Oktober 2012)

 

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Die Testkriterien vom Restaurantinspektor finden Sie hier.