Euroman woanders unterwegs


Il Barolo

Da Franco

Borkener Str. 11 

46348 Raesfeld

Tel. 02865-6573

(Küche: Italienisch)

 

Kategorie: Mittel

Die Kochprofis von RTL 2 wurden vom Il Barolo nach Raesfeld gerufen und das rief natürlich auch den Restaurantinspektor auf den Plan. Denn auch wenn Ihr Euroman, anders als die Kochprofis, nicht vom Il Barolo gerufen wurde, besuchte er das Il Barolo in Rasfeld, um dort eine Inspektion durchzuführen.

Vor dem Testessen besuchte Ihr Euroman allerdings das Schloss in Raesfeld, um dort auch ein bißchen seinen Kindheitserinnerungen nach zu hängen. Gehörten doch Besuche dieser Art in seiner Kindheit zum Wochenendprogramm seiner Familie. Danach ging es auch immer in ein Restaurant. Kein Wunder also, dass er hier leicht sentimental wurde.

 

Doch Sentimentalitäten hören beim Euroman genau da auf wo ein Restauranttest beginnt, er ein Restaurant betritt. Im Il Barolo sollten Sie als Gast beim Betreten des Hauses nicht zu früh nach links einschlagen. Denn dort würden Sie direkt in eine Klarglasabtrennung laufen. Zuviel Schwung nach vorne sollten Sie jedoch auch nicht mitbringen. Denn dann stürzen Sie gegen die barhockerlose edle Theke.

 

Der Gastraum entpuppt sich als klein, mit hoher gewölbeartiger Decke, netter Tischdekoration, edel anmutender Bestuhlung, Fliesenboden, wandfarbtechnisch leicht auffrischungsbedürftig und teiloffener Küche. So steht der Pizzaofen so, dass Sie der Küche bei der Arbeit zusehen können. Doch leider können Sie auch hören, wie es in der Küche zugeht.  Umgekehrt gilt natürlich das Gleiche. Bedeutet auch, dass hier vertraulichere Gespräche unterbleiben sollten. Außerdem schafft so eine Offenheit der Küche stets eine gewisse Unruhe und ist dem Restaurant mit seinem Hang zum Höheren an dieser Stelle nicht zuträglich.

 

Nicht gerade passend, was den Anspruch des Hauses angeht, zeigte sich auch die zwar freundliche, aber mit  Karohemd und Jeans bekleidete, Servicekraft. Wobei dazu gesagt werden muss, dass zu späterer Stunde eine zweite Servicekraft dazu kam, die in Sachen Bekleidung wunderbar in das Haus passte und sich "Mrs. Karo" dann der Küche, wegen einer erwarteten Gruppe von 9 Personen, zuwandte.

Doch die Bekleidung von Karo war das eine, die Wahrnehmung etwas anderes. Wobei der Begriff Wahrnehmung eigentlich völlig daneben ist. Denn diese war schlicht nicht vorhanden. Natürlich latschte die Dame klar in die Martini-Falle. Dass sie dann aber noch, als sie vor den vielen verschiedenen Flaschen stand, vom Chef, das ist der Nachteil offener Küchen, bzw. der Vorteil von Selbstdarstellern in Kochuniform, vorgeführt wurde, wirft auch auf den Chef des Hauses einen Schatten.

Wobei, dieser Mann schien es sowieso zu genießen sich darzustellen. Sein, vermutlich neuer, Aushilfskoch konnte sich jedenfalls manch belehrenden Spruch anhören. Doch bevor dieser durchaus nett und motiviert wirkende Mann hier in ein falsches Licht gerät, sei hier gesagt, dass dieses Verhalten neuen Mitarbeitern gegenüber durchaus normal sein dürfte. Nur, das bekommt sonst nur der Mitarbeiter selbst mit und nicht die Öffentlichkeit. Dass eine Bühne, wie eine offene Küche, diesen Effekt beim Chef allerdings so deutlich zu Tage treten ließ, sollte diesen allerdings trotzdem zum Nachdenken anregen.

 

Doch noch kurz zurück zu Karo. Dass diese mit allem, nur nicht mit der Getränkeversorgung, beschäftigt war, obwohl das Testteam die einzigen Gäste darstellte, muss hier unbedingt Erwähnung finden. Mit der Wahrnehmung haperte es also deutlich.

 

Wahrgenommen hat Ihr Euroman auch, dass das erste von den zwei Pils einen Tick zu warm war. Wobei der Gastraum wegen Heizungsschwierigkeiten erst noch auf Temperatur gebracht wurde. 

Wobei, auf Temperatur kam der Euroman selber beim Lesen der ersten Seite der Speisekarte. Gut dass dort  zwar das Kind, in diesem Falle Geschmacksverstärker, ehrlich so genannt wurde. Doch dass dort auch von "unvermeidbar" die Rede war, erhitze Ihren Euroman schon.

Erhitzend sind auch die Preise. Wobei hier natürlich immer die Gemeinde bzw. die Wirtschaftskraft dieser mit in das Kalkül gezogen werden muss. In Gronau/Westfalen wären bei dieser Art von Lokalität 2,30€ für ein Pils (0,3l) jedenfalls sehr modern und für Rasefeld dürften diese somit zumindest modern sein.

Doch was die Preise angeht ist der Gast hier eh auf nicht günstigen Pfaden unterwegs. Wer hier die Billigpizza für 6€ erwartet, wird hier nicht fündig werden. Wobei das mit dem füngig werden sowieso so eine Sache war. Speisekarten, die schmal aufgestellt sind, findet Ihr Euroman, allein schon wegen der damit vermuteten Frische der Ware, generell gut. Doch die "Italiener" übertreiben es teilweise.  Ähnlich wie das Leone in Gronau/Westfalen, welches ein bißchen Ähnlichkeit mit dem Il Barolo aufweist, ist diese schon sehr schmal aufgestellt.

 

Wenig schmal dagegen die Preise für die Pizza Vegetaria (8,50€) und die Pizza Barolo mit Lachs, Riesengarnelen und Tomaten (11,-€). Allerdings handelte es sich auch um große Ausgaben mit breiten Rand (kleine gibt es auch nicht). Dass die Teller für diese Größe nicht ausgelegt waren und somit eine gewisse Stillosigkeit des Hauses dokumentierten, sei nur am Rande erwähnt..

So saß Ihr Euroman dann vor diesem großen "Etwas" und stellte fest, dass es etwas mehr hätte sein können. Nicht etwa vom durchaus leckeren Teig. Nein, etwas mehr Lachs, Garnelen und Gewürze. Diese Pizza war zwar nicht so, um Berlusconi  anzurufen, um diesem mitzuteilen, dass hier gerade ein Verbrechen im Bereich "Italienischem Essen" geschehen war. Doch ein Anruf bei ihm, um ihm zu sagen, dass er hier  d i e  Pizza bekommt, erübrigte sich auch. 

Ein Blick in den Bereich der Toiletten erübrigt sich beim Euroman dagegen nie. Dass sich hier das ehrliche Alter des Hauses zeigt und hier auch wieder ein erneuter Bruch, was das Gesamtambiente angeht, im sowieso schon brüchigen Gastraum, Kund tat, war vom Euroman erwartet worden. Wobei, dramatisch war es jetzt nicht. Nur passend in das Bild.

Näheres entnehmen Sie bitte der Bildergalerie:

Fazit:  Der Anspruch eines Restaurants ist das eine. Die Realität eines Restaurants das andere.

 Das Ergebnis vom Erlebnis:


Essen: 8 Punkte

Service: 5 Punkte

Ambiente: 8 Punkte

Sauberkeit: 9 Punkte 


Gesamtpunktzahl: 7,5 von 15 Punkten

-durchwachsen-

 (Besucht im März 2010)

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Die Testkriterien vom Restaurantinspektor finden Sie hier.