In Gedenken an...


...Babylon Chino

Markt 22

Tel. 02561-

(Küche: Italienisch/Türkisch)

 

Kategorie: Mittel


Mit dem Babylon Chino testet Ihr Euroman bereits zum dritten Mal ein Restaurant im Gebäude Markt 22. Im Blog vom Euroman wurde über die vermutlichen Gründe des relativ häufigen Betreiberwechsels an dieser Stelle in Ahaus zwar schon berichtet, doch Ihr Euroman will hier trotzdem kurz auf die Hauptproblematik, die natürlich auch dem Babylon Chino das Überleben nicht einfach machen werden, eingehen. 

Denn ein Restaurant im ersten Stock hat es, trotz Lage in der Fußgängerzone, die auch ein Nachteil sein kann, nicht leicht, Gäste nach oben zu locken. Ob da die Schautafel als Motivationsschub reicht, um das Babylon Chino zu besuchen, ist fraglich.

 

Vor allem dann, wenn der Schaukasten unten an der Aufgangstreppe nur als Spiegel zu fungieren scheint.

Wobei dieser "Spiegelschaukasten" auch sein Gutes hatte. Denn Eurowoman hätte so ohne Probleme den Sitz ihrer Frisur überprüfen können.

Vielleicht soll das sogar die Funktion, ein besonderer Service vom Babylon Chino für den Gast sein.

 

Der obere Schaukasten in der Nähe der Eingangstür, also im ersten Stock, gab dem Euroman jedenfalls Auskunft über die Speisen und auch endgültig darüber, dass das Babylon Chino ein Restaurant mit italienischer Küche ist. Dieses ist ungewöhnlich, verbindet man mit Babylon doch eher ein türkisches Restaurant. Dazu später mehr.

Chino, also in Khaki gehalten, ist das Babylon Chino auf alle Fälle. Da hieß es durchaus wohlfühlen. Die gute, nicht erschlagende Beleuchtung trug seinen Anteil dazu bei. Das leichte Holzchaos im Bereich der Tische und Trennwände stach nicht allzu böse ins Auge. Da schlug eher der Kuschelrocksound auf die Ohren. Die Musik war zwar nicht zu laut, machte aber aus dem Babylon Chino ein beliebiges Restaurant.

Auch die schönen Salz und Pfefferstreuer, die sich auf harmonisch in das Gesamtbild einfügenden Tischläufern befanden, sahen gut aus, zeugten aber leider eher von einer ängstlichen Kochkunst. Denn da wo eine Küche, ein Koch von seiner Leistung überzeugt ist, haben diese Dinger einfach nichts zu suchen. Genauso wenig wie der große, deplaziert wirkende, Fernseher und ob die roten Servietten als vielleicht frech gemeinter Farbtupfer der Hit sind, liegt wohl auch im Auge des Betrachters.

Unbedingt etwas zu suchen hat beim Euroman natürlich die Martini-Falle. Hier rettete sich der Service sozusagen mit einer Hüftdrehung noch ans Ufer. Wobei der Service hier insgesamt freundlich und aufmerksam unterwegs war. Besonders die Chefin des Hauses hat das Zeug dazu mit ihrer freundlichen Art Stammgäste zu gewinnen. 

 

Über die Speisekarte beim "normalen Italiener" verliert  Ihr Euroman, was den Inhalt angeht, kein Wort. Diese erschließt sich schließlich von selbst. Spannender war da der Blick auf eine Kreidetafel, an der das Wort "Döner" stand. Was ist das Babylon Chino denn nun?

Es hat zumindest eine Chefin mit türkischem Vornamen (Ayse), der gut zur ihr passt. Denn lebensfroh und lebhaft ist die Chefin. Außerdem sucht Babylon Chino nach Recherche vom Euroman im Web auch einen türkischen Koch. Da scheint über die Kochrichtung noch keine klare Linie zu herrschen oder aber sollte hier vielleicht wirklich jemand versuchen, beides, also italienische und türkische Küche, miteinander zu verbinden?

 

Die gewählten Pizzen, eine Vegetariana (8,90€) und eine Capricciosa (7,90€) litten von Beginn an unter zwei Problemen. Da wäre der 28cm Teller, auf dem sich nun mal eine 32cm große Pizza nicht gerade hübsch macht und zum anderen waren die Teller nicht angewärmt worden.

Doch auch ohne diese Schnitzer waren diese Pizzen mit ihrem dünnen Teig, der zwar nicht keksig war, aber doch eine kleine Prise Trockenheit zuviel aufwies und leider belagtechnisch auch nicht mit allzu großer Fülle glänzten, nicht tadellos unterwegs. Gut, die vegetarische Variante konnte mit frischen Pilzen aufwarten, durchbrach aber leider mit ihrem Preis auch den der Angemessenheit für dieses Erlebnis. Zumal woanders erhält der Gast vor der Hauptspeise oftmals noch Brot und Kräuterbutter.

 

Oftmals als problematisch in Restaurants erweisen sich bei Tests á la Euroman die Toiletten. Allein die Schwingtür auf dem Weg zu den Toiletten kann zu Verletztungen führen. Denn wenn eine Frau von den Damentoiletten kommt, könnte es gut sein, dass just in diesem Moment ein anderer Gast dieser Dame genau diese Schwingtür in den Körper "knallt". Doch das war, als es noch La Scala hieß auch schon so.

Sauberkeitstechnisch gab es nichts auffälliges zu berichten und für bauliche Belange wäre der Vermieter eher der richtige Ansprechpartner. Denn in die Jahre gekommen ist das ganze enge Gebilde schon etwas.

Fazit: Positive Ansätze sind da. Es gibt Gründe, die Treppe zum Babylon hochzusteigen. Es gibt aber auch genug Gründe es zu lassen.

Schlussbemerkung:

Beim Babylon Chino outete der Euroman sich nach dem Bezahlen übrigens selbst, um direkt das "Tellerproblem" anzusprechen. Ihm wurde versichert, dass die Teller demnächst vorgewärmt werden würden und über die Anschaffung größerer Teller nachgedacht würde.


(Ob die Schließung hiermitzusammen hängt weiß TeamEuroman nicht.)