In Gedenken an...


...Elfering

Bentheimer Str. 40

Tel. 02553-

(Küche: Deutsch)

  

Kategorie: Mittel


Schon der Schaukasten am Elfering zeigte dem Euroman deutlich, was der Gast im Elfering erwarten darf: Nämlich das Übliche für ein Haus mit deutscher Küche in Westfalen. 

Das Elfering bietet dem Gast also neben Schnitzeln, Steaks, Fisch, Salaten und Brotplatten genau das, was zu einem Haus, welches sich gutbürglich präsentiert, paßt.

Wobei diese gutbürgerliche Präsentation des Elfering vielleicht Spötter zu der Idee anregen könnte, dass das Elfering den Charme einer Esslandschaft eines mittlerweile auch geschichtsträchtigen Quellekataloges,  zu finden in der Abteilung "Eiche Radikal", pardon Rustikal, hat.

Doch solchen Spöttern entgegnet der Restaurantinspektor, dass dieses zwar irgendwo zutrifft, doch neue auf "Lifestyle" getrimmte Restaurants wie z.B. im Theresia in Gronau/Westfalen mittlerweile in zu vielen Häusern Einzug gehalten hat und leider oftmals überhaupt nicht zum Rest passt, sondern übergestülpt, aufgesetzt wirkt.

Das Elfering hat sich dagegen den Charme, die Rustikalität bewahrt. Hier läuft der gut genährte und gut gelaunte Chef des Hauses nicht deplaziert wirkend durch sein Restaurant. Allerdings wird das Elfering mit dieser Art des Ambiente irgendwann auch die Probleme bekommen, die z.B. auch das Determann in Gronau/Westfalen erwarten darf.

 

Erwarten darf der Gast generell freundliches Personal, welches in Restaurants dieser Spezies, in der sich das Elfering bewegt, auch das Gefühl vermittelt, dass der Gast eigentlich schon mal da war, obwohl er das eben nicht war.

Das, was sich die Chefin des Hauses jedoch leistete war kurz gesagt WUFF.  Also: Warmherzig, Umsichtig, Freundlich, Famos.

Der Dame merkte man ihre Lust, den Gast zufriedenzustellen direkt an.

Schön, dass die Chefin die Getränkeauswahl nicht mit dem Klassiker "Was möchten Sie trinken?" sondern mit dem Satz einleitete "Möchten Sie jetzt schon Getränke bestellen oder lieber erst die Speisen festlegen?"

So einfach kann guter Service funktionieren.

Funktioniert hat hier leider aber auch die Martini-Falle. Eine Nachfrage, welcher es denn sein solle, unterblieb leider und dieser kleine Schnitzer kostet ein Pünktchen in der Servicebewertung.

Der Martini selbst zeigte sich allerdings herrlich standesgemäß in seiner Präsentation. Fast schon leicht deplaziert in einem Restaurant mit gutbürgerlichem Charme.

 

Bei der Speisekarte jedoch holte den Euroman die Realität der Kochkunst in den meisten Häsern dieser Art wieder ein. Denn die Karte glich einem echtem Nummerngirl. Hinter fast jedem Gericht mußten die Augen vom Euroman nämlich leider Querverweise auf die letzte Seite der Speisekarte mit den Zusatzstoffen erblicken.

Schade, aber eben leider fast schon normal in der heutigen Zeit.

 

Unnormal, ja seltsam dagegen, dass Eurowoman und Euroman statt der erwarteten Brotscheiben vor dem Essen jeweils ein Aufbackbrötchen erhielten. Seltsam deshalb, weil es Bäcker in direkter Nachbarschaft gibt. Aufbacken wäre also gar nicht nötig gewesen.

Interessant dagegen, dass zu den leckeren Aufstrichen auch noch extra  essbare Blütenblätter (u.a. Rose und Ringelblume) als Tüpfelchen gereicht wurden.

Optisch gut anmutend zeigte sich dann das gewählte Essen. Zwar hält der Euroman nicht so sehr viel von der Unart einiger Köche, den Rand mit irgendetwas zu zukleistern. Denn, wie sagte ein bekannter Koch einmal: "Der Rand gehört dem Gast." Doch für das Auge ist es natürlich schön  anzusehen.

Auch der Salat, der nicht von Dressing erschlagen war, war gut aufgestellt. Endlich mal ohne die überall anzutreffenden Gurken. Stattdessen mit Ei und Peperoni.

Geschmacklich gab es weder beim Töpfer-Schnitzel (12,90 €) noch beim Jäger-Schnitzel (10,90 €) groß etwas auszusetzen. Das wäre allerdings bei den kleinen Küchenhelfern erstaunlich gewesen.

Ein paar Bratkartoffelscheiben waren zwar etwas zu sehr von der Pfanne geküßt worden. Insgesamt konnten die Bratkartoffeln aber überzeugen. Da kennt Ihr Euroman schlechtere.

Schlechtere Toiletten kennt Ihr Euroman auch. Aber Gold sieht auch anders aus. Da ist baulich mal eine kleine Renovierung fällig. Aber sauberkeitstechnisch war das Ganze annehmbar.

Fazit: Elfering ist eine ehrliche Haut. Ehrlich in der Angabe seiner Kochhelfer. Falsch liegen Sie hier nicht, wenn Sie das übliche suchen, um dann von einigen Besonderheiten überrascht zu werden.