Restaurantkritiken aus Gronau/Westfalen


Hotel Verst

Gronauer Str. 139

Tel. 02565-1258

(Küche: Deutsch und Regional)

Internetpräsenz besuchen

 

Kategorie.: Mittel bis Gehoben

Mit dem Verst in Gronau-Epe tritt ein Restaurant zum Test an, welches sich schon mehrere Auszeichnungen verdient hat. Im Jahr 2008 auch das laufende Weinglas vom Euroman. Das allerdings knapp. Denn alleine von Aussen ist das Verst in Gronau nicht unbedingt eine architektonische Meisterleistung. Altbau und moderne Wintergärten gehen selten eine gute Union ein. Vor allem dann nicht, wenn farblich daneben gegriffen wird. Die Farbe Braun und eventuell Holz als Material der Wahl wären sicherlich besser gewesen, hätten eine gute Optik hervorgebracht.

 

Innen erwartet Sie jedenfalls eine durchaus elegante, gutbürgerliche Gaststätte. Wobei das Ganze in der heutigen Zeit, in der viele Gastronome meinen, den Gästen mit Kolonialfarben und Kunstlederbestuhlung daher kommen zu müssen, auch irgendwie erschreckend gestrig auf "den" Gast wirken kann. 

Der Empfang der Servicekraft war, wie erwartet, sehr freundlich und leistete sich auch keine Fehler. Da wurden die Mäntel zur Gardeobe gebracht, der Martinifalle ausgewichen und die Gläser in die richtige Richtung gestellt. Hätte sie noch die Mäntel beim Aufbruch vom Euroman geholt, hätte sie vielleicht bald einen neuen Nachnamen. Denn der Euroman hätte sie dann adoptiert.

Dass die Bekleidung der Servicekraft dem Anspruch des Verst gerecht wurde und die freundliche, aber dezente Art, die in Restaurants, die den Anspruch haben den Tick mehr zu bieten (oder zu wollen), passte und damit auch etwas unpersönlich wirkte, versteht sich von selbst.

 

Weniger passend die Beleuchtung. Diese wirkte wegen vermutlich schlecht ausgewählter Energiesparlampen einfach nicht, verleiht dem roten Saal eher ein schlechtes Ambiente. Auch musikalisch war es nicht gerade ein Genuß für die Ohren. Doch die faltenfreie Tischdecke und die dicke Stoffserviette entschädigten die Augen des Euroman etwas.

 

Faltenfrei, aber leider auch auf einer Seite verwischt war die Speisekarte, die im Verst gut aufgestellt ist und auch dem Vegetarier Möglichkeiten bietet, wenn auch nicht viele. Etwas zu finden ist hier kein Problem und um hier gleich das Kapitel der Essensqualität abzuhaken: Der Westfalentopf (15,50€) zeigte sich schwächelnd. Eines der drei Filetstücke war zäh und faserig, die Bratkartoffeln etwas zu fett getränkt und die Art der Präsentation, in einem sehr schlichten Kochtopf, passte nicht zum Anspruch des Restaurants.

Da machte sich die Spinatlasagne (7,50€) auf ihrem vorgewärmten Teller optisch deutlich besser. Geschmacklich übrigens auch. Traurig allerdings, dass das Gütesiegel Westfälisch genießen im Verst gleichbedeutend ist mit Geschmacksverstärker und Co. in die Kochkunst einbeziehen zu müssen.

Noch weniger stimmig im Vergleich zum Gastraum des Restaurants und des Essens präsentieren sich allerdings die Toiletten. Denn dort wird, und das wurde auch Zeit, umgebaut.

Alles? Nein! Nur die Herrentoilette. Die schon beim ersten Testbesuch vom Euroman im Jahr 2008 einen notdürftigen Eindruck hinterließ, weil diese auf Neuzeit getrimmt wirkte, sich mit überlackierten Fliesen und neuem Laminat präsentierte.

So war also wegen der Bauarbeiten die Herrentoilette gesperrt und der Euroman durfte diesmal, also ohne plötzlich Angst haben zu müssen von einer Dame überrascht zu werden, die Damentoilette besuchen.

Doch der optische Eindruck dieses mit deutlicher Patina versehenden Ortes sollte kein Lichtblick im Verst werden. Die Türklingen, die so abgegriffen wirkten wie eine Prostituierte in hohem Alter, brauchten sich allerdings nicht zu schämen, denn die Papierrollenhalter und der Griff der Tür des Papierkorbbehälters unter dem Waschbecken standen in ihrer schlechten abgenutzen Verfassung den Türklingen in Nichts nach. Da bleibt nur zu hoffen, dass auch die Damentoiletten, wenn die Herrentoiletten in neuem Glanz erstrahlen, auch in den Genuß einer Teilrenovierung kommen.

Fazit: Das laufende Weinglas als Empfehlung vom Euroman schafft das Verst diesmal nicht. Denn absolut empfehlen kann Ihnen der Euroman das Restaurant nicht.

Das Ergebnis vom Erlebnis:

 

Essen: 9 Punkte

Service: 14 Punkte

Ambiente: 8 Punkte

Sauberkeit: 13 Punkte

 

Gesamtpunktzahl: 11 von 15 Punkten

-gut-

 (Besucht im Januar 2012)

(Einen Bericht über die Gründe der Abstufung lesen Sie hier!)

 

 

Nachtrag:

Die Renovierung wurde im Sommer 2012 abgeschlossen.

Mehr dazu erfahren Sie hier.

 

Das Restaurant wurde im Jahr 2013 erneut besucht und getestet. Das Testergebnis finden Sie hier.

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