Der Gastronom von heute

Früher war das Leben für Gastronome leichter. Vor allem für jene ,die ohne Anspruch nach oben agierten, also nicht in irgendwelchen Restaurantführern auftauchen wollten, sondern schlichtweg nur eine ganz normale Leistung erbringen wollten.

Heute, in den Zeiten des Internets, der Bewertungsplattformen, in der Zeit der "großen" Kochfernsehsendungen und einem erhöhten Verbraucherbewußtsein, hat die Gastronomie es dagegen deutlich schwerer, kratzt sich vermutlich mancher Gastronom eines familiengeführten Restaurants am Kopf und fragt sich: "Was tun?"

Denn "tun" muss ein Gastronom heute deutlich mehr als früher. Dank diverser Bewertungsplattformen (qype.de oder restaurant-kritik.de) ist es heute z.B. eine Verpflichtung für den Gastronom auf diesen regelmäßig zu schauen, ob dort Berichte über das Restaurant existieren.

Vor allem dann, wenn Gäste deutlich unzufrieden waren. Denn oftmals sind es genau diese, die dann auf diesen Portalen völlig losgelöst, weil durch ein dämliches sinnfreies Pseudonym geschützt, i.R. unreflektiert ihrer Frustation freien Lauf lassen. Da heißt es dann für den Gastronom einzuschreiten und die Dinge in das richtige Licht zu rücken bzw. sich ggf. bei berechtigten Beschwerden  auch zu entschuldigen. Letzteres fällt manchen Gastronomen, denen, die meinen der Gast sei eigentlich ein blödes Wesen, übrigens oftmals schwer.

 

Doch für den Gastronom von heute gibt es noch weiteres zu bedenken. Da "locken" Gutscheinbuchaktionen und diverse Zertifizierungen bzw. Gütesiegel. Ob letztere wirklich von Nöten sind mag jeder Gastronom für sich entscheiden. Doch klar ist, dass der Gast bei jedem Button an der Eingangstür oder in der Speisekarte eine höhere Erwartungshaltung aufbaut, die dann u.U. wieder zur Enttäuschung beim Gast führt  und dann wieder auf dem Marktplatz der Bewertungsplattformen aller Welt mitgeteilt wird.

Auch die Teilnahme an Gutscheinbuchaktionen will gerade, was die Konditionen mit den Verlegern angeht, vom Gastonom sehr gut überlegt sein. Denn auch hier kann ein Restaurant sehr schnell seinen Ruf ruinieren.

Natürlich darf der Gastronom von heute auch seine Website nicht vergessen. Diese muß gepflegt, also aktuell gehalten werden. All das macht deutlich mehr Mühe.

 

Es ist also heute anders als früher noch weit mehr vom Gastronom zu bedenken zwischen Herd und, um nur einige Stichwörter zu nennen, Mitarbeiterführung,  Gästebetreuung, Buchführung und Mitbewerberbeobachtung.

 

Doch in diesem Jahr kommt noch eine neue, die wirklich entscheidene Aussage über ein Restaurant auf die Gastronomie zu: Der Hygienebalken!

Egal wie dieses Teil letztendlich aussehen wird. Es wird das Kriterium werden, welches, wenn ein Restaurant nicht für Top in Punkto Hygiene von den staatlichen Kontrolleuren befunden wurde, Gäste vom Besuch abhalten wird. Da nützen dem Gastronom keine positiven Einträge auf Bewertungsplattformen oder diverse Gütesiegel von diversen Stellen mehr. Da kann die Website noch so "lecker" und lockend daher kommen.

Alleine das Verhalten der Restaurantbesucher in Dänemark zeigt es deutlich. Das dortige Smiley wirkt und übt den Druck aus, den mancher Gastronom eben auch braucht, um ordentliche Leistung in Punkto Hygiene abzuliefern.

 

Genau dieses Steuerinstrument wird mittelfristig den deutschen Markt bereinigen und dieser neuen Herausforderung, die für einen ordendlichen Gastronomiebetrieb keine sein darf. muss die Gastronomie meistern.

 

Aber, und da ist der Staat klar gefragt, es bedarf ausreichend Kontolleure, die diese Kontrollen durchführen. Denn sonst ist das ganze eher feindlich für die Gastronomie. Das wäre dann allerdings ähnlich wie der, in den Augen vom Euroman, unsinnige und unternehmerisch freiheitsberaubende Eingriff des Staates in Sachen Rauchverbot in Restaurants.

Wobei beim Rauchverbot gibt es anders als beim Hygienebalken Lücken: Siehe hier: